Autogramme von den BVB-Stars hat der 10-jährige Fabian schon reichlich. Aber gestern ging auch sein größter Traum in Erfüllung: "Einmal mit Nelson Valdez auf dem Bolzplatz stehen". ...
... Fabian und elf andere Kinder vom BVB-KidsClub bekamen die Gelegenheit zu einem lockeren Training mit dem Dortmunder Stürmer-Star und Profi-Torwart Marc Ziegler. Von Tim Gabel "Immer auf die orangenen Schuhe drauf", ruft Marc Ziegler im Spielchen zum Abschluss des Trainings seinen Vorderleuten zu. Gemeint sind die Treter von seinem Teamkollegen Nelson Valdez, der gerade mit Übersteigern versucht, sich durch einen Wald von Kinderfüßen zu dribbeln. Er muss sich kurz danach lachend geschlagen geben: "Ihr seid einfach zu stark", ruft der Paraguayer, "jetzt schießt dem Marc mal auf die Nase".
Es geht flapsig zu auf dem BVB-Trainingsgelände in Brackel. Der stressige Bundesliga-Alltag ist für eine Stunde wie weggefegt. "Man merkt den beiden Profis an, dass sie das hier nicht nur als Pflichtaufgabe sehen, sondern richtig Spaß an der Sache haben", sagt Joe Häusler, stolzer Vater von Johannes, der heute auch mittrainieren darf.
Leiter des ganz besonderen Trainings ist Edwin Boekamp, der Koordinator der BVB-Jugendarbeit. Der hat Konditionstraining diesmal nicht auf dem Programm. Es geht locker zu. Ein bisschen Passpiel mit Nelson, Dribbling gegen Marc. "Im Vordergrund steht, dass die Kinder uns hier mal zum Anfassen haben. Nicht wie im Stadion von weit weg. Die sollen sehen, dass wir auch nur ganz normale Menschen sind", sagt Marc Ziegler, der seinen eigenen Sohn Leon mit zum Training gebracht hat. "Vorbilder sind was ganz Wichtiges, ich hab mir früher auch von Profis wie Bodo Illgner und Co. viel abgeschaut."
Und die Kids machen sich gut. Fünfmal muss Marc Ziegler im Trainingsspielchen hinter sich greifen. Und auch Nelson Valdez wird von den tapferen Nachwuchstalenten immer wieder attackiert. "Morgen in der Schule glaubt mir keiner, dass ich gegen die beiden Profis gezockt habe", sagt Fabian glücklich.
Am Ende ist die Stunde für die meisten Kinder "viel zu schnell umgegangen". Eine Stunde, in der es mehr zu lachen gab als in der ganzen bisherigen Saison. "Als Profi vergisst man oft, dass Fußball eigentlich Spaß machen soll. Das hab ich heute gelernt. Ich würde so etwas gerne öfter machen", zieht Nelson Valdez sein Fazit.